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Mensch und Mitwelt vor Profite - Workshops zum solidarischen Wirtschaften

Was verstehen wir unter Wirtschaft, welche Systeme gibt es, wie genau funktioniert die Marktwirtschaft und warum ist alles auf Wachstum ausgerichtet, obwohl wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen leben? Wie zukunftsfähig ist ein System, das keine Rücksicht auf die planetaren Grenzen nimmt und soziale Ungleichheit fördert? In den Workshops der unterschiedlichen Module hinterfragen Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren kritisch den bestehenden Wertewiderspruch zwischen freier Marktwirtschaft (Konkurrenz, Gewinnmaximierung) und einer auf das Wohl aller ausgerichteten Gesellschaft (Gerechtigkeit, Kooperation, Solidarität). Sie lernen Alternativen kennen, die eine solidarische Wirtschafts- und Lebensweise bereits umsetzen, und entwickeln eigene Ideen für einen sozial gerechten und nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel. Die Methoden in den Modulen werden wir an die aktuellen Corona-Bestimmungen in Absprache mit der Einrichtung anpassen.

Ablauf des Projekts:

1. Einheit: Modul „Wirtschaft & Ich“

Beim Wirtschafts-BINGO-Spiel setzen sich die Jugendlichen mit der Frage auseinander: „Was hat Wirtschaft mit mir persönlich zu tun?“ Sie erkennen hier, dass unser Wirtschaftssystem einen großen Einfluss auf unser Leben hat und uns daher auch etwas angeht. Im Film „Story of Stuff“ wird für die Jugendlichen erfahrbar, dass im derzeitigen Wirtschaftssystem planetare Grenzen kaum bis gar keine Berücksichtigung finden. Er macht zudem darauf aufmerksam, dass die sozialen und ökologischen Folgekosten einer auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Wirtschaft in der Regel in den Globalen Süden ausgelagert werden.

2. Einheit: Modul „Solidarische Ökonomie – Was ist das?“

Hier lernen die Jugendlichen an sechs unterschiedlichen Stationen verschiedene Leitprinzipien und Beispiele der Solidarischen Ökonomie auf kreative und selbstbestimmte Art kennen. Sie setzen sich hierbei interaktiv mit den Prinzipien solidarischer Wirtschafts- und Lebensweisen auseinander und erkennen, dass es sich um einen mitgestaltbaren Prozess hin zu einer zukunftsfähigen und gerechteren Wirtschaft handelt.

3. Einheit: Modul „Mitmach-Theater: Netz der Wirtschaft“ (optional)

Die Jugendlichen begeben sich in die verschiedenen Rollen von Akteuren in einem wirtschaftlichen Wertschöpfungsprozess der Textilindustrie und erleben spielerisch die dynamischen und vernetzten Zusammenhänge, sowie die Machtverhältnisse dahinter. Wie hängen die Handlungsoptionen der verschiedenen Akteure miteinander zusammen? Wer oder was müsste sich bewegen, damit sich dieses System in Richtung Nachhaltigkeit verändert?

4. Einheit: Modul „Eine andere Welt im Bau“ an der Schule

Mit dieser Methode reflektieren die Jugendlichen ihre Erfahrungen im Projekt, sowie aktive Beteiligungsformen für eine solidarische Ökonomie und entwickeln für ihren Alltag eigene Ideen des Aktivwerdens. Anhand von Bausteinkarten werden nicht nur weitere Beispiele solidarischer Aktivitäten und Wirtschaftsweisen in Form einer Ausstellung dargestellt, die Jugendlichen befassen sich mithilfe eines Steckbriefs auch intensiv mit ihrer eigenen Biographiearbeit, in der sie sich selbst reflektieren und schriftlich festhalten, inwiefern sie sich zukünftig im Bereich der Nachhaltigkeit und Solidarität engagieren möchten. Somit werden erste Schritte hinsichtlich ihrer Selbstwirksamkeit für ein Gutes Leben für Alle konkretisiert.

Angebot eines Projekttags: Exkursion zu Orten der sozial-ökologischen Transformation in München

Hier besuchen die Jugendlichen Orte des Gelingens in München, an denen bereits solidarisch gewirtschaftet wird. Sie erkunden die Einrichtungen und werden selber aktiv. Dazu teilt sich die Gruppe auf drei bis vier Workshops auf.

Der TEC-Repair-Workshop bietet Jugendlichen die Möglichkeit, über das Reparieren bewusst zu konsumieren und Ressourcen zu schonen. Gemeinsam begeben sie sich bei alltäglichen Elektrogeräten auf Fehlersuche und versuchen, diese zu beheben. (Referenten des Haus der Eigenarbeit – HEi)

Im Rahmen des Workshops Urbane Gärten und kooperatives Gärtnern lernen die Jugendlichen einen Gemeinschaftsgarten kennen und beschäftigen sich durch aktives Gärtnern mit kreislauforientierten Anbaumethoden. So setzen sie sich auch mit der Frage auseinander: Was hat unser Ernährungs- bzw. Konsumverhalten mit globaler Solidarität und dem Erhalt der Biodiversität zu tun? (Referentinnen des Ackermannbogen e.V. am StadtAcker)

Im Workshop Stadtrundgang: Orte des Gelingens erkunden die Jugendlichen unterschiedliche Orte in München, die bereits fair, ressourcenschonend, zukunftsfähig und solidarisch wirtschaften. Ob mit Lebensmittelrettung, fairer Handel, Tauschen statt Besitzen oder plastikfrei Einkaufen wollen wir den aktuellen öko-sozialen globalen Herausforderungen direkt erfahrbare Positivalternativen gegenüberstellen. (Referentin von Ökoprojekt MobilSpiel e.V.)

Im Upcycling-Workshop setzen sich die Jugendlichen durch Upcyclen statt Wegwerfen aktiv mit dem Thema Ressourcenschonung auseinander. In einer Siebdruckwerkstatt entwerfen sie eigene Designs aus bereits getragenen Kleidungsstücken und setzen diese mit verschiedenen Drucktechniken um. (Referenten von Ökoprojekt MobilSpiel e.V.)

 Ökoprojekt MobilSpiel e.V.

+49 89 7696025

jutta.steigerwald@mobilspiel.de

Angebotsart: Gebundener Ganztag, Offener Ganztag, Sonstiges

Schulart: Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Sonstige

Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte / päd. Personal

Zeitrahmen: über einen längeren Zeitraum (min. mehrere Termine)

Kosten: 3,50 Euro pro teilnehmenden Jugendlichen